Ligapokal – Attraktiver Lückenfüller oder Flop?

Der Bayerische Fußballverband stellt neuen Wettbewerb vor. Alle sechs A-Klassen im Raum Würzburg spielen mit insgesamt 66 Mannschaften den Liga-Pokal-Sieger aus.

Die Corona-Pandemie und der damit verbundene Lockdown hat dazu geführt, dass der Bayerische Fußballverband beschlossen hat, die Spielrunde 2019/20 zu unterbrechen und im Herbst 2020 bzw. Frühjahr 2021 fertig zu spielen.

Speziell für die A- und B-Klassen-Teams und damit auch für den SV Kleinochsenfurt, bedeutet dies, dass nur noch ca. 8-11 Spiele bis zum Rundenende zu absolvieren sind. Zu wenig, um die Spieler bei Laune zu halten und weiter an den Fußball zu binden.

Laut Rahmenterminkalender des BFV sollte ab 05.09.2020 – nach fast 10 Monaten Pause (letzes Spiel war am 24.11.2019) – die Runde endlich fortgesetzt werden.

Die momentane Corona-Lage hat dem aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der erhoffte Re-Start am 05.09. wurde vom BFV – aufgrund der ausbleibenden Lockerungen im Bezug auf die Duldung von Zuschauern bei Spielern – auf den 19.09.2020 verschoben.

Für den SVK steht der erste Liga-Spieltag am 27.09.2020 im Raum. Mit den ASV Ippesheim gastiert der aktuell härteste Konkurrent um Platz Zwei auf dem Mainufersportgelände. Danach folgen noch drei Meisterschaftsspiele. In Gnodstadt, gegen Gollhofen und und in Erlach. Dann ist schon wieder Schluss mit Liga-Spiebetrieb. Erst Mitte April 2021 geht es ins Saison-Finale mit den letzten sechs verbleibenden Punktspielen.

Man darf gespannt sein, ob es tatsächlich bei den geplanten Terminen bleibt. Die Signale aus der Politik geben nicht unbedingt Grund zu Optimismus.

Um den Vereinen die Zeit zwischen den beiden Blöcken im Herbst 2020 und Frühjahr 2021 zu versüßen und die Spieler bei Laune zu halten, hat der BFV einen Ligapokal neu geschaffen.

Der Sieger des Wettbewerbs darf in die Kreisklasse aufsteigen oder rettet sich vor dem Abstieg.

In lokalen Vorrundengruppen werden die Teilnehmer für die Hauptrunde ermittelt. Um den Sieg am Ende davon zu tragen, muss der Sieger-Verein sich in mehreren KO-Runden behaupten und insgesamt 11 Spiele erfolgreich gestalten. Eine wahre Herkules-Aufgabe.

Hier die Wettkampfbestimmungen und die Gruppenauslosung:

In der Vorrunde bekommt es der SVK mit dem Ochsenfurter FV, der SG SV Erlach und der 2. Mannschaft des FC Eibelstadt zu tun.

Unsere Zweite Mannschaft hat auch für den Wettbewerb gemeldet und ist zusammen mit Goßmannsdorf, Albertshofen und Sulzfeld III in einer Gruppe.

Die Vorrunde muss bis spätestens 28.02.2020 abgeschlossen sein. Sollte dies aus Corona-Gründen nicht möglich sein, werden für das Weiterkommen, die bis dahin absolvierten Spiele herangezogen.

Falls der SVK die Vorrunde als Sieger abschließen würde, winkt ein weiteres Derby in der Zwischenrunde gegen den SV Tückelhausen. Im Achtelfinale könnte es ein erneutes Aufeinandertreffen mit dem ASV Ippesheim geben. Danach, so es der Fußballgott will, könnten die nächsten Gegner Biebelried (Viertelfinale) und Unterpleichfeld oder Kirchheim heißen (Halbfinale).

Der Endspielgegner, so gibt es der Turnierbaum her, würde höchstwahrscheinlich aus dem Karlstädter/Marktheidenfelder Raum kommen.

Andi Hartner wird sich auch fragen: Was kommt da auf uns zu?
(Foto: Alexander Rausch)

Die große Frage wird sein: Nehmen die Spieler den neuen Wettbewerb ernst oder konzentrieren Sie sich nur auf die vier wichtigen Liga-Spiele und lassen es danach schleifen? Denn, so werden sich einige Kicker fragen: wieso soll ich mich in einen Gackerles-Spiel eventuell schwer verletzen, und eventuell dann fehlen, wenn im Frühjahr die Ernte eingefahren wird?

Zudem stellt sich die Frage: was passiert, wenn z.B. schon die Viertelfinals komplett mit späteren Meistern oder Zweitplatzierten besetzt sind, die dann auch den Aufstieg schaffen? Kommt dann ein Achtelfinalist in den Genuss des Aufstiegs? Und welcher wäre das? Da ist die Auslegung in den Bestimmungen sehr dünn.

Ein weiterer neuralgischer Punkt ist die Austragung der Trostrunde. Was soll das? Wen interessieren diese Spiele? Wie bitte soll ein Trainer in solchen Matches seine Akteure motivieren, bei denen es um NICHTS mehr geht? Diese Looser-Runde kann man sich wirklich sparen. Oder habe ich da was falsch verstanden?

Fazit: Den Liga-Pokal zu gewinnen ist fast so schwierig, wie eine Meisterschaft und wird dementsprechend belohnt. Das ist richtig und gut so. Am Ende werden sich die Teams durchsetzen, die jetzt schon vorne stehen. Trotzdem nehmen fast alle Vereine das neue Angebot des BFV an. Schließlich wollen die Verantwortlichen, dass die Fußballer auch spielen und nicht nach vier Spieltagen – Ende Oktober – schon wieder in die Winterpause geh’n, um sich am Ende endgültig vom Fußball zu verabschieden. Schließlich gibt es ja noch andere Hobbys, bei denen ich weiß wo ich dran bin und die nicht mit soviel Schweiß und Schmerzen verbunden sind.

Der Plan des BFV ist gut gemeint, aber ob die Spieler am Ende mitziehen, wird sich zeigen.

Man kann nur hoffen, das die kommende Saison wieder NORMAL verläuft und wir wieder alle unseren geliebten Fußball so zurück bekommen, wie wir es Jahrzehnte gewohnt waren.

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